Blindeninstitutsstiftung Regensburg
Projektdaten
EU-offener Wettbewerb 2000, 1.Preis
Auszeichnungen: Architekturpreis Regensburg 2009,
„best architect“ 08, Architekturpreis Ziegel 2007,
Nominiert für den BDA-Preis Bayern 2006,
Hans Schäfers Preis des BDA Berlin – Auszeichnung
Schule, Tagesstätte und Internat für schwer seh- und mehrfachbehinderte Kinder, Therapiebad und Sporthalle, Freianlagen mit Sporteinrichtungen
BGF: 11.800m2
Fertigstellung: 2006
LP: 2–9
Baukosten brutto (KG 300–400): ca. 15 Mio. Euro
Auftraggeber: Blindeninstitutsstiftung Würzburg
Tragwerksplanung: ifb Frohloff Staffa Kühl Ecker, Berlin
Dr. Lammel, Regensburg
Gebäudetechnik: IB Meyer, IB Martin, Regensburg
REA Reinhart, Engert, Albert, Würzburg
Landschaftsarchitektur: Büro Kiefer, Berlin
Wamsler Rohloff Wirzmüller, Regensburg
Örtliche Bauleitung: AIB Stürzel, Regensburg
(im Auftrag von GEORG • SCHEEL • WETZEL ARCHITEKTEN)
Kunst: Prof. Christiane Möbus
Mitarbeit: Martina Betzold, Florian Gayer-Lesti,
Joao Goncalo Pereira, Nico Kranenburg, Katharina Nailis,
Katja Wemhöner
Fotos:Stefan Müller
Die Neubauten der Blindeninstitutsstiftung in Regensburg interpretieren die vorgefundene landschaftliche und topographische Situation und setzen die sehr differenzierten organisatorisch-funktionalen Anforderungen des Nutzers in eine bauliche Gestalt um.
Die Einrichtung betreut schwer seh- und mehrfach behinderte Kinder, die auf ein schwellenloses Ineinandergreifen der Räumlichkeiten angewiesen sind.
Daher entstanden eingeschossige Schulbereiche, die sich am Hang in geringen Höhenschritten hinaufstaffeln und sich mit dazwischen liegenden, intimen Höfen in die Landschaft integrieren. Sie sind Teil einer gebauten Topographie.
Der verwendete, grüngrau reduzierte Kohlebrandziegel kommentiert die landschaftliche Szenerie und den historischen Klosterkomplex „Schloss Prüfening“ vis à vis.
Der erhöhte Vorplatz bildet das stadträumliche „Foyer“ der Schule. Die Haupteingänge, zu denen die Kinder mit Bussen gebracht werden, befinden sich auf der Ebene dieses leicht ansteigenden Plateaus. Von den Eingängen gelangt man sowohl in den ansteigenden Hauptkorridor, als auch dezentral in die jeweiligen Schulbereiche, die sich ebenerdig zu den Gartenhöfen orientieren.
Die innere Organisation bildet ein einfaches Orientierungssystem, das aufgrund der starken visuellen Beeinträchtigung der Kinder mit hierarchisierten Wegebeziehungen arbeitet. Es wird durch das Erlebnis der Topographie im Gebäude gestützt. Der Hang wird damit gleichsam zum bestimmenden organisatorischen Kriterium.