Blindeninstitut Regensburg Erweiterung
Projektdaten
Direktauftrag zur Erweiterung der von Georg • Scheel • Wetzel Architekten errichteten bestehenden Gebäude
Neubau von 24 Wohnplätzen für seh- und mehrfachbehinderte Erwachsene und einer Förderstätte mit 42 Förderstättenplätzen, Therapiebereich, Tiefgarage im denkmalgeschützten Umfeld von Schloss Prüfening.
BGF: 5.000m2
Fertigstellung: 2022
LP 1-9
Baukosten brutto (KG 300-400): ca 12 Mio Euro
Bauherr: Blindeninstitut Regensburg
LP 2-4:
Projektleitung: Gilta Koch
Mitarbeit: Jasmin Kunst, Jianping Yan
LP 5:
Projektleitung: Tabea Däuwel, Jasmin Scheckenbach
Mitarbeit: Elisa Menke, Diego Pena Jurado, May Rehse
LP 6-9 im Unterauftrag:
Ernst2 Architekten AG
Sebastian Frank, Stefan Katzlinger
Landschaftsarchitektur:
Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten
Fotos:
Stefan Müller
Das Gebäude stellt die Erweiterung der von Georg • Scheel • Wetzel Architekten im Jahr 2006 fertiggestellten Gebäude des Blindeninstituts Regensburg dar.
Während der bestehende Komplex eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche ist, finden in der Erweiterung schwerst seh- und mehrfachbehinderte Erwachsene ihren Lebensmittelpunkt.
Das Gebäude beherbergt 4 betreute Wohngemeinschaften für jeweils sechs Personen sowie eine Förderstätte für 42 Erwachsene. Die dezentral in Stadt und Umland verteilen Einrichtungen des Blindeninstituts konnten so weiter an einem Standort gebündelt werden.
Der Erweiterungsbau belegt die Fläche eines ehemaligen Hanggartens der Schule und bettet sich in den hier deutlich steiler werdenden bestehenden Hang ein. Entlang der Höhenlinien angeordnet, verbinden sich zwei einzelne, zweigeschossige Baukörper über einen Sockel, der die Lage der vormaligen Stützmauer des Schulgartens einnimmt.
Internat und Sporthalle des Bestandes bilden mit dem Neubau einen durch die topographisch bedingten Gebäudestellungen geprägten Gartenraum, von dem aus sich alle Eingänge des neuen Komplexes anbieten.
Der Raum steht einerseits in der Folge der in die Landschaft und zum Schlossareal Prüfening ausgerichteten Gartenhöfe der bestehenden Anlage. Andererseits ist er mit dem großen Vorplatz der Schule verbunden, über den er erschlossen wird.
Das Ensemble wurde mit den bereits verwendeten architektonischen und topographischen Themen gemäß den heutigen Anforderungen weitergebaut. Auch Materialduktus – ein grau reduzierter Ziegel – und Farben konnten einheitlich verwendet werden, so dass der Gesamtkomplex ein gewachsenes Ganzes bildet.
Das Gebäude ist geprägt von seinem Sockel, der zur Hangseite zwei in die Topographie eingeschnittene Patios ausbildet, um die die Räume der Förderstätte organisiert sind.
Im Obergeschoss treten zwei Einzelbaukörper plastisch in Erscheinung, in denen die Wohnungen als Zweispänner organisiert sind. Die großen Gemeinschaftsräume, um die sich die Einzelzimmer gruppieren profitieren vom ebenerdigen Zugang zu einem weitläufigen Dachgarten mit weitem Blick in die Stadtlandschaft, der auf dem Sockel angelegt ist.
Das Wohnen gewinnt so die erforderliche Privatsphäre innerhalb der funktional eng verflochtenen Gesamtanlage.