Archiv der Avantgarden im Blockhaus Dresden
Projektdaten
Nichtoffener Realisierungswettbewerb, 2017, 3. Rundgang
Umbau und Sanierung des denkmalgeschützten Blockhauses zu einem interdisziplinären Archiv und offenen „Denk-Labor“ mit Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen
BGF: 3.500 m²
Auslober: Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- & Baumanagement,
SIB – Niederlassung Dresden I
Mitarbeit: Frank Zimmermann, Yanyi Hua, Vincent van der Donk
Visualisierung: Davide Abbonacci
Während die denkmalgeschützte Fassade und mit ihr die tragende Außenhülle erhalten bleibt, schlagen wir im Inneren eine konsequente Befreiung des Raumes von den ihn konstituierenden Elementen – dem Tragwerk aus raumumschließenden Wänden sowie den Versorgungs- und Erschließungselementen – vor. Statt eines geschlossenen Raumsystems, dessen infrastrukturelle Parameter seine Grenzen definieren, entsteht ein offener, fließender Innenraum, der sich durch die freie Setzung funktionaler Blöcke gezielt formen lässt: Drei solcher Blöcke fügen sich zu einer quadratisch angelegten Grundfigur.
Die Ausstellungsplattform als Raum für Interaktion zwischen Öffentlichkeit und Forschung, als Podium für Dialog und Präsentation nimmt zusammen mit dem Foyer das mit dem Stadtraum verbundene Erdgeschoss ein. Die fließende Raumorganisation gestattet flexible Nutzungsszenarien für Ausstellungen, Diskussionen oder Workshops. In den drei Blöcken wird die Infrastruktur des Gebäudes untergebracht, während die dem zentralen Luftraum zugewandten Seiten die Freihandbibliothek fassen und so die erdgeschossige Ausstellungsplattform mit der darüber gelegenen Forschungsplattform und dem Magazin verbinden. Hier erfährt das Raumkonzept eine schrittweise Transformation: im Mezzaningeschoss setzen sich Teile der Magazinräume die Komposition der Funktionsblöcke bis an die Fassadenschicht fort und bilden so verschiedene Zonen für Lesesäle und Arbeitsbereiche; im Obergeschoss schließlich fügt sich die äußere Raumschicht mit dem Magazin zu einer geschlossenen Einheit. Der zentrale Luftraum wird über ein Oberlicht zum historischen Lichthof im Dachgeschoss beleuchtet. Galerien verbinden allen drei Geschossen miteinander und nehmen die Freihandbibliothek auf, welche als „Archiv der Avantgarden“ zum erfahrbaren Nukleus für alle Besucher- und Nutzergruppen wird.